+grün Landschaftsarchitektur Düsseldorf
Theodor-Heuss-Park Düren
Theodor-Heuss-Park Düren Düren

Die Gestaltung der neuen Parkanlage folgt in ihrem Planungsansatz dem Gedanken der Revitalisierung und Stärkung vorhandener Strukturen, sowie der Verbindung zwischen der neuen Bebauung des Bismarck-Quartiers und des Parks. Der Grundgedanke der ursprünglichen Planung aus den fünfziger Jahren, die Verbindung von Architektur und Park und somit die Schaffung eines durchgrünten Quartieres, ist das Leitmotiv des „Neuen Stadtgartens“. 

Anhand der aktuell erkennbaren Nutzungsspuren (Trampelpfade, genutzte Wegeverbindungen etc.) wurde in Anlehnung an die klare Gestaltungssprache der neuen Architektur, ein Wegenetz über die Freiflächen gelegt, dass als Grundgerüst der Anlage dient. Diese geometrische Grundstruktur bestimmt die Freiflächen und ordnet die unterschiedlichen Ansprüche der Außenanlagen in differenzierte Funktionsräume. Aus diesen unterschiedlichen räumlichen Situationen ergeben sich eine Vielzahl von Aufenthalts-, Spiel- und Erholungsflächen, die sich an gezielt angeordnete Platzflächen angliedern und generationsübergreifend  nutzbar sind. Somit fügen sich diese Funktionsflächen harmonisch in das Gesamtkonzept der Anlage ein. Mehrere offene Plätze bieten Raum, um als Treffpunkte für unterschiedlichste Nutzungsgruppen zu fungieren und Platz für eine selbstbestimmte Freiraumnutzung zu bieten. 

Ein zentraler Parkeingang wird an der Ecke Bismarckstraße/ Hans-Brückmann Straße,  mit unmittelbar angrenzender Bushaltestelle ausgebildet. Hier empfängt, die dem Quartier namensgebende Bismarckstatue, den Parkbesucher. Die Statue wird innerhalb eines höhergelegten Pflanzbeetes mit Sitzmöglichkeit, sowie durch Beleuchtung inszeniert. Von diesem Punkt aus erschließen verschiedene Wege den Park und die umliegenden Ziele (Innenstadt, Schulen etc.). Platzflächen sowie Hauptwege werden durch anthrazitfarbendes Betonsteinpflaster in linearen Verbänden charakterisiert. Ergänzt werden diese Flächen durch versickerungsfähige Oberflächen, die den Versiegelungsgrad der Flächen reduzieren.

Da die Wegeführung das Grundgerüst der Parkgestaltung vorgibt, werden an dieses unterschiedlichste Aktionsdreiecke angegliedert, die jeweils unterschiedlichen Nutzergruppen zugeordnet werden können. An ein Dreieck reihen sich unterschiedliche Aktionsflächen mit hoher Aufenthaltsqualität. Dieses Dreieck bindet z. B. einen Bouleplatz, die Milchbar, die Sitzstufen am Wasser und einen Sandspielplatzbereich ein und kann somit als Hauptaktionsdreieck angesehen werden. Ein Aktionsdreieck, welches eher auf die Ansprüche der jugendlichen Nutzergruppen reagiert, umfasst das Atrium (evtl. auch nutzbar als öffentliches Klassenzimmer), den Gestaltungsbereich der Schule, den Sportplatz, und zwei Freiflächen für Sport und Spiel. Diese Flächen sind teilweise durch Outdoorfitnessgeräte bespielbar, sind aber auch gezielt von jeglicher vorgeschriebenen Nutzung freigehalten und bieten dadurch Freiraum zu Eigengestaltung. Um auch den Ansprüchen der älteren Generation gerecht zu werden, gibt es zusätzlich auch für diese Nutzer ein Aktionsdreieck, welches vom nördlichen  Innenstadtzugang am Bouleplatz zur Gastronomie des Bismarck-Quartiers über den neuen Eingangsplatz zu einer Freifläche mit Generationsspielmöglichkeiten verläuft. Abgerundet wird das Parkkonzept mit Ruhezonen, welche durch ein Wechselspiel aus dichter Bepflanzung, Lichtungen  oder aufgehügelten Rasenflächen akzentuiert werden. Deren Attraktivität  und Aufenthaltsqualität wird durch den gezielten Einsatz von Möblierung in Form von Bänken und Einzelsitzmöglichkeiten gesteigert.
Als besondere Komponente in der Parkgestaltung stellen sich die drei Wasserbecken dar, welche gleichzeitig separierendes und verbindendes Element zwischen der Bebauung des Bismarck-Quartiers und der Parkanlage sind. Die zwei äußeren Becken verfügen über Sitzstufen, von denen mit Blickrichtung in den Park, Z. B. die Milchbar eingesehen, der Park betrachtet und die Abendsonne genossen werden kann. Im mittleren Wasserbecken befindet sich eine kleine Wasserspielanlage, welche die Gewässerzonierung belebt und gleichzeitig den Eingang zum Bismarckquartier betont.

Weitere Akzente werden mit dem neuen Pflanzkonzept gesetzt. Die charakteristischen Solitärgehölze aus dem Bestand werden erhalten und  in das neue Konzept integriert. Gezielt werden an mehreren
Standorten prächtig farbig blühenden Solitärgehölze gesetzt (z. B. Magnolia x soulangeana). Um die geometrische Raumwirkung des neuen Parkgeländes zu unterstreichen, werden in Anlehnung an den Bestand Baumgruppen und  Baumreihen aus Linden eingebracht. Um Unterhaltungskosten zu minimieren wird nur am Auftaktplatz eine Staudenpflanzung vorgesehen. 

Ein Beleuchtungskonzept, dass Lichtbauelemente entlang der wichtigsten Parkachsen setzt, sowie einzelne Parkhighlights (Milchbar, Bismarckstatue, Wasserflächen) in Szene setzt, unterstreicht die Gestaltung und verhindert darüber hinaus die Bildung von verdunkelten Angsträumen. 

Die umliegenden Erschließungsstraßen, sowie die Freiflächen der neuen Bebauung werden in das Gestaltungskonzept des Parks integriert. Der Straßenraum wird durch die Fortführung von Baumreihen „geordnet und begrünt“ und einzelne Wegeverbindungen gestärkt. Die Freiflächen im Bereich der neuen Bebauung werden in Formensprache und Materialität (Bepflanzung, Oberflächenbeläge etc.) in Zusammenspiel mit dem neuen Stadtpark gestaltet.
In der Gesamtwirkung aller aufgezeigten Komponenten ergibt sich ein moderner, generationsübergreifend nutzbarer, neuer Stadtpark, der den Grundgedanken der Wiederbelebung des alten Vorzeigequartiers aufnimmt und neu interpretiert.

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